Wo ist das Leben?

Da läuft man ahnungslos durch die Straßen Weimars und steht plötzlich vor diesem großartigen Zitat, weithin sichtbar auf eine Hausfassade gemalt. „Wenn Sie das Leben kennen, geben Sie mir doch bitte seine Anschrift.“ Jules Renards ironische Melancholie vom Feinsten. Klar, dass dies nicht unphotographiert bleiben konnte.

Mehr Bilder aus dieser wundervollen Stadt gibt es im Blogbeitrag „Das Weimar-Gefühl“ auf Kaffeehaussitzer.

Café Fleischerei

Cafe-Fleischerei

Ein erst vor einem Jahr entdecktes Lieblingscafé in Leipzig ist die „Fleischerei“. Ein Café in einer ehemaligen, denkmalgeschützten Metzgerei, ein Gründerzeittraum vom Feinsten. Fliesen, Wanddekoration, hohe Räume – alles im Originalzustand wie vor einem Jahrhundert, bis auf die neu eingebaute Theke. Stilvoll, leicht morbide, mit sehr leckerem Kuchen und dem guten Julius-Meinl-Kaffee aus Wien. Es herrscht ein leicht melancholische Stimmung, wenn man hier ein Buch lesend sitzt, die Straßenbahn vor dem Fenster vorbeirattert, Menschen den Bürgersteig entlanghasten und der Verkehr rauscht. Während der trübe Nachmittag langsam in einen grauen Abend untergeht und alle Farben vor dem Fenster verschwinden.

Ruinen in Berlin-Mitte

Auguststraße
Vor zwanzig Jahren war Berlin-Mitte eine gigantische Trümmerlandschaft, anarchisch, spannend und aufregend. Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben, doch an der ein oder anderen Stelle gibt es immer noch zwischen all den durchsanierten Fassaden und schicken Galerien eine Hausruine im Dornröschenschlaf, mühsam vor dem endgültigen Verfall gesichert.

Der Beobachter

Beobachter

Ein nettes architektonisches Detail an einem Kölner Gründerzeithaus im BelgischenViertel. Was diese Augen wohl schon alles gesehen haben? Sie scheinen etwas traurig zu schauen, kein Wunder, bei all den Zerstörungen, die dieser Stadt zugefügt wurden. Erst von Bomberflotten, dann von Architekten.

Tierphoto

Wolf

Ein Wolfskopf als Verzierung unter einem Erker – dieses grandiose architektonische Detail habe ich in Leipzig gefunden. Der Kopf prangt an einem der wunderschönen Gründerzeithäuser in der Nähe des Grassi-Museums und scheint dem Betrachter direkt in die Augen zu starren.

Die Stufen hören nicht auf

Treppe

Ein Bild aus einem Treppenhaus im Leipziger Waldstraßenviertel, das perfekt zu einem meiner Lieblingstexte von Franz Kafka passt, der mit den Worten endet: Solange du nicht zu steigen aufhörst, hören die Stufen nicht auf, unter deinen steigenden Füßen wachsen sie aufwärts.

Trautes Heim

Trautes Heim

Verwitterte Gründerzeitfassaden in der kalten, winterlichen Abenddämmerung, ein Kronleuchter, der in einem Raum sanftes Licht spendet. Eine Straßenszene in Leipzig, irgendwo am Johannisfriedhof. Gesehen im Vorbeigehen.