Der Untertitel des Blogs Photographierer lautet Stadt-Landschaften. Und dies hier ist wahrlich eine Stadtlandschaft: Der Blick über São Paulo ist atemberaubend. Bis zum Horizont steht dort ein Hochhaus neben dem anderen – egal, in welche Richtung man schaut. Über 21 Millionen Menschen leben dort, die Stadt ist laut, anstrengend und faszinierend zugleich. „Häusermeer“ weiterlesen
Die Einsamkeit des Lesers
Lesen ist eine einsame Beschäftigung und genau das ist so schön daran. Man muss sich alleine mit der Lektüre auseinandersetzen und hat das Privileg, Zeit mit sich selbst verbringen zu dürfen. Auch mitten in einer 20 Millionen-Einwohner-Metropole, denn in einer solchen ist das Bild entstanden. „Die Einsamkeit des Lesers“ weiterlesen
Gotische Schaltzentrale
Die Dachführungen im Kölner Dom kann ich nur wärmstens empfehlen. Sie zeigen das monumentale Gebäude von vollkommen anderen Perspektiven und fördern Erstaunliches zutage. Unter anderem kommt man an dieser Schaltzentrale vorbei, über die noch bis vor ein paar Jahren die gesamte Elektrik des gotischen Wunderwerks gesteuert wurde. Ein echter Hingucker – und viel schöner als sämtliche digitalen Neuerungen.
Wo ist das Leben?
Da läuft man ahnungslos durch die Straßen Weimars und steht plötzlich vor diesem großartigen Zitat, weithin sichtbar auf eine Hausfassade gemalt. „Wenn Sie das Leben kennen, geben Sie mir doch bitte seine Anschrift.“ Jules Renards ironische Melancholie vom Feinsten. Klar, dass dies nicht unphotographiert bleiben konnte.
Mehr Bilder aus dieser wundervollen Stadt gibt es im Blogbeitrag „Das Weimar-Gefühl“ auf Kaffeehaussitzer.
Traurige Erinnerung
Im ehemaligen Leipziger Graphischen Viertel stößt man auch heute noch auf zahllose Relikte einer ruhmreichen Vergangenheit, als diese Gegend der größte Ballungsraum der Medienindustrie war, der je existiert hat. Ruinen einst bedeutender Verlaghäuser stehen zwischen Straßenschneisen, Brachland liegt dort, wo einst das Leben pulsierte, marode Firmengelände werden von Gestrüpp und Bäumen überwuchert. Der Kopf über der Türe wirkt, als würde er traurig an die einstige, längst vergangene Pracht zurückdenken. Eine Pracht, die nie wiederkommen wird.
Die Türe ins Paradies
Das Café Maître in der Leipziger Südvorstadt ist ein Jugendstiltraum und einer der schönsten Leseplätze, die ich kenne. Angenehme Atmosphäre, stilvolles Interieur, guter Kaffee und französische Spezialitäten aus der hauseigenen Patisserie. Und wenn man dort einige Stunden mit einem guten Buch verbringt, kommt dieser Ort meiner Vorstellung vom Paradies schon verdammt nahe.
Anflug auf Gotham City
Café Fleischerei
Ein erst vor einem Jahr entdecktes Lieblingscafé in Leipzig ist die „Fleischerei“. Ein Café in einer ehemaligen, denkmalgeschützten Metzgerei, ein Gründerzeittraum vom Feinsten. Fliesen, Wanddekoration, hohe Räume – alles im Originalzustand wie vor einem Jahrhundert, bis auf die neu eingebaute Theke. Stilvoll, leicht morbide, mit sehr leckerem Kuchen und dem guten Julius-Meinl-Kaffee aus Wien. Es herrscht ein leicht melancholische Stimmung, wenn man hier ein Buch lesend sitzt, die Straßenbahn vor dem Fenster vorbeirattert, Menschen den Bürgersteig entlanghasten und der Verkehr rauscht. Während der trübe Nachmittag langsam in einen grauen Abend untergeht und alle Farben vor dem Fenster verschwinden.
Dachlandschaft
Ein Kamin-Wald über den Dächern des Prenzlauer Bergs – das ist die wunderbare Aussicht von der Dachterrasse des Suhrkamp-Verlags. Ein bisschen erinnert der Blick an die Jahre, als die Gegend noch unsaniert, grau und rußig war. Eine schöne Zeit, die ich dort zwar nur am Ende miterleben durfte, die aber unvergessen geblieben ist.
Ruinen in Berlin-Mitte
Vor zwanzig Jahren war Berlin-Mitte eine gigantische Trümmerlandschaft, anarchisch, spannend und aufregend. Davon ist nicht mehr viel übrig geblieben, doch an der ein oder anderen Stelle gibt es immer noch zwischen all den durchsanierten Fassaden und schicken Galerien eine Hausruine im Dornröschenschlaf, mühsam vor dem endgültigen Verfall gesichert.
Geschichte im Nebel
Weitermachen!
Gibt es eine bessere Tageslosung als diejenige auf dem Grabstein von Herbert Marcuse? Er befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Chausseestraße in Berlin-Mitte. Und dort liegt nicht nur das Grab von Marcuse: Bei jedem Schritt stößt man auf einen Namen, den man kennt, Schriftsteller, Geistesgrößen, Künstler, Kulturschaffende, Industrielle, Kommunisten, Kapitalisten, Realisten, Schöngeister, alle liegen sie da einträchtig nebeneinander. Wie ein Who is who der deutschen Kulturgeschichte auf kleinstem Raum.
Under the Bridge
Bücherschrank
Öffentliche Bücherschränke sind inzwischen weit verbreitet. Den schönsten, den ich bis jetzt gesehen habe, war der Bücherbaum mitten im Prenzlauer Berg in Berlin. Auch wenn die vorhandene Literatur nicht gerade zum Mitnehmen animiert hat.
Technikgeschichte
Dieses stolze Signet über einem Hauseingang in Weimar ist ein Stück Technikgeschichte. Offenbar konnte man sich als Photograph vor über einem Jahrhundert eine bedeutende gesellschaftliche Stellung erarbeiten. Gleichzeitig zeigt es, wie lange die Photographie schon geschätzt wird und welche Bedeutung sie schon hatte – kurz bevor sie den endgültig Durchbruch zum Massenmedium schaffte.
Genie mit Luftballons
Bei einem Besuch in Weimar hatte ich mich darauf gefreut, Goethe aus der Perspektive durch den Lorbeerkranz zu photographieren. Die Motividee hatte ich vor Jahren in dem wunderschönen Weimar-Photoband von Ute Klophaus gesehen und wollte das selbst einmal ausprobieren. Ausgerechnet dann hingen noch Ballonreste der 1.-Mai-Demonstration am Lorbeerkranz, die ein paar Tage vorher stattgefunden hatte. Das fand ich im ersten Moment schade, aber bei näherem Hinsehen geben die dem Bild das besondere Etwas, finde ich. Auf jeden Fall ein netter Farbklecks…
Domdach
Nahversorger
Vergänglichkeit
Es sieht aus wie ein Motiv von Caspar David Friedrich, befindet sich aber mitten in Leipzig. Der wunderschöne Alte Johannisfriedhof ist eine Oase im Stadtlärm. Und ein Stück sichtbare Geschichte.
Einschusslöcher
Mythos Buchstadt
Nur wenig erinnert noch im ehemaligen Graphischen Viertel an die große Zeit Leipzigs als Buch- und Verlagsstadt. Übrig geblieben ist ein Mythos. Und vereinzelte Inschriften über Einfahrten, hinter denen längst etwas anderes lagert.
Der Beobachter
Dornröschenschlaf
Von der einstigen Bedeutung Leipzigs als eine der wichtigsten Handelsstädte Europas zeugen noch heute viele Handelshöfe in der Innenstadt, die jetzt Wohnungen und Büros beherbergen. Oelßners Hof war einer der letzten, der noch im Dornröschenschlaf lag. Die Sanierung wurde vor kurzem abgeschlossen. Leider. Denn sie ist so lieblos durchgeführt worden, dass das Gebäude vor der Sanierung deutlich mehr Charme hatte. Wie man hier sehen kann.
Tierphoto
Freier Fall
Stilvoll rauchen
Alle Räder stehen still
Der Sensenmann
Der Kölner Melaten-Friedhof ist ein unendlicher Fundus an faszinierenden Photo-Motiven. Alte Grabmäler, von schlichter Grabplatte bis zum protzigen Familien-Mausoleum, alles ist da. Eines der beeindruckendsten Exemplare ist der Sensenmann, der schon fast ein wenig gruselig zwischen dunklen Nadelbäumen wartet und nachdenklich den Betrachter zu begutachten scheint.
Die Stufen hören nicht auf
Ein Bild aus einem Treppenhaus im Leipziger Waldstraßenviertel, das perfekt zu einem meiner Lieblingstexte von Franz Kafka passt, der mit den Worten endet: Solange du nicht zu steigen aufhörst, hören die Stufen nicht auf, unter deinen steigenden Füßen wachsen sie aufwärts.
Seht ihr dieses Licht?
Angry Young Man
Dachschaden
Industriedämmerung
Sonnenuntergang am Leipziger Westwerk. Ein wahres Schmuckstück alter Industriearchitektur.
Feinkost
Eine alter Fabrikhof, ein Wellblechdach, ein perfekter Treffpunkt. Wie hier in der Feinkost an der Leipziger Karl-Liebknecht-Straße. Oder, um genau zu sein: Der Kunst- und Gewerbegenossenschaft Feinkost eG. Einer Orte, die Leipzig lebenswert machen.
Säulengang
Industriesalon
Hier noch einmal der Lesesessel, der da plötzlich mitten in den Trümmern einer Industrieruine in Leipzig-Plagwitz stand.
Mahlzeit
Großformat
Beim Coiffeur
Trautes Heim
Winteridylle
Planwirtschaft
Spuren
Köln wurde im Zweiten Weltkrieg zu großen Teilen dem Erdboden gleichgemacht, etwa 95 Prozent der Innenstadt waren 1945 zerstört. Das Ausmaß erkennt man nicht nur an der allgegenwärtigen Hässlichkeit der Nachkriegsarchitektur, sondern man findet auch 70 Jahre später vereinzelt immer noch Lücken, die von den Bomben gerissen wurden. So wie dieses verschwundene Eckhaus in Köln-Sülz.
Westwerk
In Leipzig-Plagwitz befindet sich das Westwerk, eine beeindruckende Industrieanlage, die jetzt Räume für Ausstellungen, Kunst und Veranstaltungen beherbergt. Schon industriearchitektonisch ein echter Hingucker.
Museumstipp
Schnee in Leipzig
Papierwarenhandlung
Am Fenster
Lesesessel
Telefonierhinweis
Der Sonnenblumenmann
Kunst am Bau
Diese wunderbar luftige Installation verziert eine graue Wand in der Leipziger Südvorstadt. Gesehen in den Kunst- und Gewerbehöfen der Feinkost.
Lasst Blumen sprechen
Bahnhofsvorplatz
Stille, Staub und Licht
Rostzerfressen
Alt und neu
Blick heben
Großer Bahnhof
Steht man vor dieser überlebensgroßen Skulptur voller Kriegsnarben, wird einem die unglaubliche Dimension des Anhalter-Bahnhofs in Berlin bewusst. Denn die riesige Figur schmückte lediglich das Vordach. Heute ist von Europas einstmals größtem Bahnhof nur noch ein kleiner Teil der Fassade übrig, eine Ruine. Und die breite Schneise, in der damals die Schienen liefen.